Humusaufbau im Boden
Warum das für den Klimaschutz und beim Öko-Landbau so wichtig ist
Die RheinfelsQuellen engagieren sich für den Humusaufbau und das aus gutem Grund. Denn Humusaufbau leistet einen wesentlichen Beitrag für gesunde Böden. Immer mehr rückt ins Bewusstsein der Gesellschaft, dass vom Boden alles abhängt. Unsere Lebensmittel, unser Wasser und auch das Klima. Der Humusgehalt ist dabei entscheidend und es kann viel dafür getan werden, diesen zu verbessern und zu erhöhen.
Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung für die Region, die Umwelt und das Quellgebiet sehr bewusst. Entsprechend nachhaltig handeln und engagieren wir uns. Zum Beispiel bestärken wir Landwirt:innen der Region darin, auf ökologischen Landbau umzusteigen und die Vorteile zu erkennen.
Dazu arbeiten wir gemeinsam mit Fachleuten aus der Landwirtschaft. Einer von ihnen ist Agrarbetriebswirt Moritz Spahn vom Scholtenhof. Er weiß bestens Bescheid über Humusaufbau, insbesondere den sogenannten Zwischenfruchtanbau. Diese Gründüngung hat viele Vorteile für den Schutz des Bodens und seiner Artenvielfalt. Früher wurde der Zwischenfruchtanbau überwiegend zur Futternutzung verwendet. Heute will man damit verstärkt das Bodenleben ankurbeln, den Nährstoffkreislauf verbessern und den Boden wieder ins Gleichgewicht bringen.
Zwischenfruchtanbau: Nährstoffpumpe für den Boden
Für den Nährstoffkreislauf im Boden ist dauerhafter Bewuchs der Schlüssel. Hier kommt der Zwischenfruchtanbau ins Spiel. Er füllt die Lücken zwischen den Ernten, verbleibt im Boden und bereichert ihn. Am besten wird sofort nach der Ernte ausgesät. Denn je länger die Pflanzen Zeit haben zu wachsen und zu wurzeln, umso mehr Bodenleben entsteht. Das wiederum ist wichtig für die Humusbildung. Außerdem nehmen die Pflanzen Nitrat aktiv als Nährstoff auf, sodass es erst einmal dort gebunden ist und nicht ins Grundwasser ausgewaschen werden kann.
Als Zwischenfrüchte eignen sich zum Beispiel Bienenweide, Buchweizen, Senfsaat, Rettich oder Sandhafer. Durch eine solch vielfältige Mischung werden alle Schichten des Bodens durchwurzelt.
Damit der Ackerboden schnell bewachsen ist, empfiehlt Moritz Spahn Saatgutmischungen, die auch unter nicht so optimalen Witterungsbedingungen gut keimen, sich schnell entwickeln und damit die Anzahl und Vielfalt der Lebewesen im Boden erhöhen. Er setzt neben den oben genannten Mischungen zusätzlich auf Sonnenblumensaaten. „Fürs Auge sind solche Mischungen auch einfach schön anzusehen,“ fügt Moritz Spahn lächelnd hinzu.
„Sonnenblumen haben ein ausgeprägtes Wurzelwerk, das von der Pflanze weggeht, während beispielsweise Raps gerade nach unten wurzelt“, erklärt er uns. „Da jede Pflanze anders wurzelt, ist diese Vielfalt so wichtig. Wenn man sich den Boden mit Stockwerken vorstellt, erreicht jede Pflanze mit ihren Wurzeln andere Etagen und Flächen. Manche Pflanzen dringen mit ihren Wurzeln bis in tiefere Bodenschichten, andere breiten sich nach links und rechts aus, manche bleiben nahe der Oberfläche. Das ist gut für die gesamte Bodenstruktur und für die Tiere im Boden wie den Regenwurm, aber auch für unzählige Kleinstlebewesen. Auf diese Weise entsteht langfristig wieder ein funktionierender Kreislauf.“
Humus gut, alles gut
Humus erfüllt viele wichtige Funktionen. Die Fähigkeit des Bodens Wasser- und Nährstoffe zu speichern wird erhöht, die Bodenstruktur verbessert und erhalten. Außerdem wird mehr CO2 aus der Luft gebunden. Und auch das Risiko von Nährstoffauswaschungen und Erosionen sinkt. Der Zwischenfruchtanbau bringt reichen Ertrag an Humus: Je nach Mischung und Pflanzenwuchs erhält der Boden über den Winter ca. 120 kg Humus-Kohlenstoff je Hektar. In den Sommermonaten sind es immerhin noch rund 80 kg.
Halten wir also fest: Humusreiche Böden sind gut für das Klima, den Wasserschutz und die Biodiversität. Deshalb ist es uns so wichtig, den Humusaufbau in der Region zu fördern.